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Getreide, Vollkornbrot und Gesundheit


(Contributions to Dr. Schnitzer's Health Secrets Forum, May 1999 - April 2000)
(Beiträge zu Dr. Schnitzer's Gesundheits-Forum, Mai 1999 - April 2000)

Abgeschickt von Patricia am 05 April, 2000 um 09:36:05:

Getreide

Sehr geehrter Herr Dr. Schnitzer,
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mit Interesse verfolge ich die einzelnen Ernährungstheorien und neige mehr zu der Rohkost-Richtung als zu der Vollwertkost, denn ich habe meine Zweifel an Getreideprodukten. Sie weisen ganz richtig daraufhin, daß ein Lebensmittel natürlich und lebendig sein soll, damit es uns "nährt". Sie erwähnen u.a. daß Kochen, Dämpfen, Grillen etc. nicht gut ist für die Lebensmittel, sparen jedoch die Sparte Brot aus. Warum? Meiner Meinung nach ist ein Brot - egal ob aus Vollkorn oder Auszugsmehl - genauso denaturiert und somit ein totes Nährmittel statt ein lebendiges. Es sind so viele Arbeitsvorgänge nötig, um ein Brot herzustellen, vom Mahlen, Mischen, Backen abgesehen, daß da nichts mehr lebendiges herauskommen kann. Hinzu kommt, daß man bei Brot noch Hilfsmittel wie Hefe oder Backmittel hinzunehmen muß, damit es gelingt. Noch problematischer sehe ich das bei Nudeln - wiederrum egal ob Vollkorn oder nicht - die noch getrocknet sind, um dann wieder weich gekocht zu werden. Ein derartiger Arbeitsaufwand wäre ohne die Zivilisationsgegenstände gar nicht möglich. Folgerung daraus: Ein Mensch könnte ohne Brot und Nudeln nicht überleben? Das kann nicht sein, das ist bestimmt nicht von der Evolution so vorherbestimmt.
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Auf Frischkornbrei (ohne Sahne) und gekeimte Samen/Körner lasse ich mich ein, aber Produkte wie Brot und Nudeln widersprechen dem Begriff von lebendig und natürlich.
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Antwort von Dr. Johann Georg Schnitzer am 08 April, 2000
auf "Getreide" (Patricia am 05 April, 2000 um 09:36:05)

Getreide, Vollkornbrot und Gesundheit

Sehr geehrte Patricia,
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Sie haben eine ganze Reihe von Fragen angeschnitten. Ich will darauf der Reihe nach eingehen:
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Rohkost. Diese ist mit Sicherheit die gesündeste Kostform - wenn sie entsprechend der menschlichen (frugivoren) Urnahrung zusammengesetzt ist, auf welche wir immer noch genetisch programmiert sind. Hierauf bin ich an mehreren Stellen auf dieser Site eingegangen (bitte geben Sie in die Interne Suchmaschine dieser Site das Suchwort "Urnahrung" ein).
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Vollwertkost. Dieser von dem Forscher, Arzt, Hygieniker und Bakteriologen Prof. Dr. Werner Kollath geprägte Begriff umschrieb ursprünglich eine gesündestmögliche Kost, die so natürlich wie möglich zu gestalten sei. Später aber wurde dieser Begriff immer mehr unterwandert, missbraucht und als "trojanisches Pferd" benutzt, um die nach gesunder Kost suchenden Menschen als Umsatzbringer für Produkte zu gewinnen, die keineswegs immer dem ursprünglichen Anspruch genügen. Auch auf diese Zusammenhänge bin ich an mehreren Stellen auf dieser Site eingegangen (bitte geben Sie in die Interne Suchmaschine dieser Site das Suchwort "Vollwertkost" ein).
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Lebendigkeit der Nahrung. Diese ist eine Hauptvoraussetzung der Gesundheit und der Wiedergesundung bei Krankheiten. Der Mensch als hochorganisiertes Lebewesen ist nicht in der Lage, selbst tote Materie in lebende Strukturen zu verwandeln. Das können nicht einmal Pflanzen - selbst diese sind auf die Hilfe der Bodenbakterien angewiesen, die das als einzige Gruppe von Lebewesen können (sieh z.B. die Grunduntersuchungen von Dr. Hans Müller, Großhöchstetten in der Schweiz: "Wie kommt das Leben auf den Fels?"). Nur wenn die "Kette des Lebens" von den Bodenbakterien über die Pflanzen den Menschen in Form pflanzlicher lebendiger Nahrung erreicht, und zwar ständig, das ganze Leben lang, ist die Gesundheit des Menschen bis in ein hohes Alter hinein gesichert. Deshalb sind auch Müsli-Zubereitungen aus frisch gemahlenen, keimfähigen Getreiden die wichtigste Grundvoraussetzung einer insgesamt gesunden Ernährung.
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Selbst "Alterskrankheiten" entstehen nur, wenn der Mensch vom ständigen Zustrom frischer Lebenskräfte über die Nahrung abgeschnitten ist (Kochkost, Konserven, artfremde und tote Nahrung).
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Die Sonderstellung des Brotes. Zum Begriff "Brot" selbst: Früher - z.B. im alten Ägypten, im alten Rom - wurde das Brot aus frisch vermahlenen Getreidekörnern hergestellt. Brot war so immer aus dem ganzen, frisch vermahlenen Korn, über Jahrtausende hinweg, und die Bevölkerungen dieser frühen Zivilisationen waren gesund. Erst in den letzten 1-2 Jahrhunderten wurde die "Verfeinerung" der Mehle betrieben und "Weissbrot" immer mehr zum üblichen Brot gemacht. Jetzt musste man für das eigentliche Brot, wie es früher immer war, einen neuen Namen erfinden: "Vollkornbrot".
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Es ist keineswegs "egal", wie und aus was das Brot gemacht ist. Kollath, der die gesundheitliche Bedeutung der Getreide erkannt und erforscht hat, stellte folgendes fest:
  • Vollkornbrot, hergestellt aus keimfähigen, frisch gemahlenen Getreiden weist noch 50 % aller gesundheitlich wichtigen, die Zellregeneration und den Zellersatz ermöglichenden Wirkstoffe auf. Keine der wesentlichen Wirkungen geht ganz verloren. Verglichen mit roh genossenen Zubereitungen aus frisch gemahlenen Getreiden muss in Form von solchem Vollkornbrot also etwa die doppelte Menge aufgenommen werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Das erklärt die große Bedeutung des Brotes in der Entwicklung der Hochzivilisationen und das Fehlen von chronischen Krankheiten und Degeneration - solange es Brot aus den vollständigen Bestandteilen von keimfähigen, frisch vor dem Backen vermahlenen Getreidekörnern war.
  • Brot, das aus gelagerten, nicht frisch gemahlenen Vollkornmehlen hergestellt wird, hat diese Wirkungen verloren, ebenso Brot, das nur aus einem Teil der Bestandteile des Korns ("Auszugsmehle") hergestellt sind. Mit der Einführung solcher Brote begann - mit einem Verzögerungsfaktor von etwa 20 Jahren - die massenhafte Ausbreitung chronischer Krankheiten und Degenerationserscheinungen in den betreffenden Bevölkerungen.
  • Hefe und Sauerteig bewirken in gewissem Umfang eine gesundheitliche Aufwertung des Gebäcks.
Mehr Information zur Brotfrage findet sich auf der Seite "Unser täglich Brot" und auf den daran anschließenden Seiten.
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Vollkornteigwaren. Wichtig ist auch hier, dass sie aus keimfähigen, frisch gemahlenen Getreiden hergestellt werden. Der anschließende Trocknungsprozess, der mit erhöhten Temperaturen durchgeführt wird, bewirkt eine Inaktivierung der Enzyme, wodurch (ähnlich wie bei Vollkornbrot) dann die für  Zellregeneration und Gesundheit relevanten Wirkstoffe über längere Zeit hinweg erhalten bleiben (kein enzymatisch beschleunigter Abbau mehr).
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"Überleben ohne Brot und Nudeln". Solches ist nicht nur möglich, sondern sogar der gesündeste Weg, wenn nämlich alle der frugivoren Urnahrung des Menschen entsprechende Nahrungsbestandteile roh und lebendig genossen werden. Andererseits gibt es einige "Zivilisations-Nahrungsmittel", die der Gesunde sich leisten kann, ohne krank zu werden oder Leistungsfähigkeit einzubüßen, die aber bei chronisch Kranken bereits den Heilungsprozess verzögern oder sogar unmöglich machen würden.
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Aus diesen Gründen wurden die beiden Formen der "Schnitzer-Kost" entwickelt:
  • Schnitzer-Intensivkost. Sie hat gesundheitlich die intensivsten Wirkungen, daher die Bezeichnung. Sie ist vollständig aus rohen, lebenden (enzymaktiven, undenaturierten) Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs zusammengesetzt und enthält alle lebens- und gesundheitsnotwendigen Bestandteile der menschlichen Urnahrung, dargeboten mittels der heutigen, daraus entwickelten Land- und Gartenbauprodukte.
  • Schnitzer-Normalkost. Diese enthält als Hauptbestandteil ebenfalls die gerade beschriebene Schnitzer-Intensivkost, und wird durch einige, mengenmäßig geringer gehaltene Beilagen wie z.B. Vollkornbrot, Vollkorngerichte, die der Gesunde sich ohne Nachteil leisten kann, zur Schnitzer-Normalkost.
Diese beiden Kostformen sind in einem Buch so dargestellt, dass im Rezeptteil die oberen zwei Drittel durchgehend die Schnitzer-Intensivkost beschreiben, während sich das letzte Drittel mit den zusätzlichen Beilagen befasst, welche das Ganze dann zur Schnitzer-Normalkost machen. Das Buch hat den Titel  "Schnitzer-Intensivkost, Schnitzer-Normalkost".
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Wie vielfältig die gesundheitlichen Wirkungen einer solchen Ernährung sind, davon kann man sich ein ganz gutes Bild machen, wenn man die etwa 3300 persönlichen Erfahrungsberichte dazu aus dem "Schnitzer-Report" liest, die auf dieser Site zugänglich gemacht sind.
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Bei dem zugrundeliegenden Wissen handelt es sich übrigens nicht um eine der zahlreichen "Ernährungstheorien", sondern um Ergebnisse einer großen Zahl von Forschungsarbeiten, und die Erfahrungen ganzer Hochzivilisationen der Menschheitsgeschichte. Dabei ist die historisch jüngste Erfahrung die, dass die heutige "Zivilisationskost" chronisch krank macht und zur Degeneration ganzer Bevölkerungen führt. Da waren die früheren Zivilisationen und die Naturvölker klüger - wir sollten so klug sein, von diesen für unser persönliches Verhalten ebenso wie für unsere "Gesundheits"politik (die in Wirklichkeit eine Krankheitspolitik ist) lernen.
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Weitere Erläuterungen über die Hauptgrundlagen der Gesundheit finden Sie über den nachfolgenden Link "Grundwissen der Gesundheit".
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Mit freundlichen Grüßen
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Dr. Johann Georg Schnitzer
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Friedrichshafen, Germany, im Jahr 2003,   Dr. Johann Georg Schnitzer
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