Diese Frage interessierte mich schon früh. Es
war in der ersten Hälfte der 1940er Jahre. Ich besuchte das Gymnasium in
Villingen im Schwarzwald. Eines Tages, auf dem Heimweg von der Schule,
ging plötzlich ein älterer Mitschüler auf mich los und schlug auf mich
ein, ohne zu sagen warum.
Erst gut zwei Jahrzehnte später
sollte ich eine wissenschaftliche Erklärung für unmotivierte
Bösartigkeit und Aggressivität erfahren. Es war im September 1966,
während des Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Nahrungs-
und Vitalstoff-Forschung, der in jenem Jahr in Bayreuth und Prag
stattfand. Prof. Dr. WERNER KOLLATH hatte mir empfohlen, an der
Universität Prag Dr. BERNASEK aufzusuchen, da dieser ähnliche Versuche wie
er durchführe. Das tat ich dann auch.
Dr. JIRI BERNASEK erklärte bei
meinem Besuch, er versuche herauszufinden, ob bereits alle
lebensnotwendigen Nahrungs- und Vitalstoffe erforscht sind. Dazu
fütterte er seinen Versuchsratten eine aus allen als notwendig
erforschten Substanzen zusammengesetzte Kost. Nach dem Stand der
Erkenntnisse müssten sie damit gesund bleiben und sich gesund
fortpflanzen.
Aber die Versuchstiere zeigten
deutlich Hemmungen im Wachstum und in der Entwicklung der Organe und
Organfunktionen. Ferner kam es zu fortschreitendem Schwund der
Muskulatur, zu krankhaften Veränderungen der Haut und des Haarkleides,
der Fortpflanzungsorgane, der Nebennieren, der Knochen und Gelenke.
Mit einer entsprechenden
synthetischen Kost wurde von Dr. BERNASEK z.B. der Nachweis erbracht, dass in den
Naturfetten noch unbekannte Vitalstoffe enthalten sind. Waren in dem
Futter alle Naturfette durch Margarine und Zusätze aller bisher
bekannten fettlöslichen Vitamine und sonstigen als notwendig erkannten
Vitalstoffe ersetzt, so kam es zu schweren Schäden vor allem am
Nervensystem, so dass die Tiere spätestens in der 4. Generation
ausstarben.
Als eine weitere Ursache des
Aussterbens in der 3. oder 4. Generation stellte Dr. BERNASEK die
Einschmelzung der Eierstöcke fest. Ein auffallend frühes Symptom schon
bei der ersten synthetisch ernährten Generation war der Verlust der
Stillfähigkeit bei einem Teil der Muttertiere.
Die Kontrollgruppen wurden mit
einer Kost ernährt, die aus keimfähigem Weizen, frischen grünen Gemüsen
(roh) und Wasser bestand; sie pflanzten sich bei dieser Nahrung gesund
von Generation zu Generation fort.
Gab Dr. BERNASEK zu der synthetischen
Diät keimfähigen Weizen hinzu, so konnte er nahezu alle
Degenerationserscheinungen verhindern. Das gelang mit anderen
Lebensmitteln nicht in diesem Umfange. Das bestätigt die große Bedeutung
der Getreide und ihrer klugen Verwendung für die Erhaltung der
Gesundheit.
Von mir befragt, ob er bei seinen
unter synthetischer Diät stehenden Versuchstieren psychische
Veränderungen ähnlicher Art beobachtet habe, wie diese Kollath beschrieb
(Bissigkeit), antwortete Dr. BERNASEK: 'Das können meine Hände bezeugen!'.
Diese waren voller Bissnarben, weil diese Tiere bei der Fütterung oft
hochsprangen und ihn in die Finger bissen.
Er beschrieb dann den im
Gegensatz hierzu psychisch ausgeglichenen Zustand der gesund ernährten
Kontrolltiere: Diese seien sehr lebhaft, sprängen in den Käfigen bis an
die Decke, und würden z.B. einen hinein gereichten Kohlrabi-Stengel erst
in einer Art Freudentanz mehrmals im Käfig herumziehen, bis sie ihn dann
abknabberten.
Den ganzen Bericht lese man in dem
eBook 'Gesunde
Zähne von der Kindheit bis ins Alter' auf den Seiten 24 bis 26. Im
Geleitwort zu diesem Buch - es erschien in 3 Auflagen 1965, 1967, 1973
im Bircher-Benner Verlag, Bad Homburg und Zürich - schrieb Prof. Dr.
WERNER KOLLATH:
'SCHNITZER greift den
beängstigenden Gebissverfall von innen her an, auf dem Wege einer
wirklich vollwertigen Ernährung. Er hat erkannt, dass der Verfall
ursächlich mit der müllereitechnischen Verfeinerung der Getreidenahrung,
der Raffination von Zuckern und der Erhitzung der Nahrungsmittel im
Zusammenhang steht, und dass Vollgetreide gesunde Zähne entstehen
lässt.'
Man vergleiche diese
Forschungsergebnisse mit dem
Zustand der Menschen,
der Völker und ihrer Politiker
Es ist nicht zu übersehen, dass die üblich
gewordene denaturierte, vitalstoffarme, kalorienreiche und teils auch
artfremde Zivilisationskost ganz ähnliche Auswirkungen bei den Menschen
zeigt wie die synthetische Versuchskost bei den Versuchstieren.
Physisch nehmen degenerative
Zivilisationskrankheiten überhand. Das früheste Symptom ist der
Gebissverfall. Mit einer Inkubationszeit von etwa 20 Jahren folgen ganz
ähnliche Erkrankungen, wie sie Dr. BERNASEK an seinen Versuchstieren
beobachtet hat. Dieser Zeitraum wirkt in die nächste Generation hinein,
sodass teils schon Kinder von Alterskrankheiten befallen werden.
Besonders eindrucksvoll ist für mich die
Ähnlichkeit der psychischen Veränderungen unter zunehmend denaturierter
Zivilisationskost. Es ist die veränderte Ernährungsweise, welche
bösartig und aggressiv macht! Das friedliche Zusammenleben und die natürliche
Lebensfreude werden immer seltener. Sie machen Bissigkeit und
Aggressivität Platz.
Diese Veränderungen treten um so stärker auf, je
länger die denaturierte Kost einwirkt. Man vergleiche die verschiedenen
Länder. China, das erst seit wenigen Jahren dazu übergeht, verhält sich
politisch noch am friedlichsten. Amerika, das schon am längsten und am
stärksten von denaturierter Kost ('Junk Food') lebt, verhält sich am
aggressivsten. Andere liegen dazwischen, und in Europa breiten sich
Unfruchtbarkeit und Nachwuchsmangel aus.
Wie kann man sich und seine Familie
davor schützen?
Man erwarte nichts Gutes von der Politik und
von den derzeitigen Verhältnissen. Zu sehr herrschen Filz, Korruption,
Macht- und Profitgier. Es ist nur Selbstschutz auf der persönlichen,
familiären und Freundesebene machbar. Dazu braucht es die Kenntnis der
Gefahren und das Wissen, wie man sich davor schützen, die natürliche
Gesundheit verteidigen, ausreichenden und gesunden Nachwuchs sichern kann.
Die ganzen Ergebnisse mehrerer Forscher über
die Grundlagen natürlicher Gesundheit und die praktischen
Schlussfolgerungen daraus hatte ich in diesem wichtigen Buch
zusammengefasst. Es war lange vergriffen, die
Druckunterlagen waren verloren gegangen. Um diese Erkenntnisse wieder zugänglich
zu machen, habe ich die nicht geringe Mühe auf mich genommen, es aus
einem noch vorhandenen Exemplar heraus als eBook erneut niederzuschreiben.
Nutzen Sie die Chance, es zu lesen.
eBook
Gesunde Zähne von der Kindheit bis ins Alter
Gradmesser allgemeiner Gesundheit