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Lepra heilen

von Dr. Johann Georg Schnitzer

Lepra - das stille Leiden der Vergessenen. Lebenslänglich behandelt, nicht geheilt. Lepra-Medikamente töten das Mycobacterium leprae, nicht die Lepra; diese schreitet trotzdem fort. Ist das Bakterium nur Indikator eines Mangels, nicht Ursache der Krankheit? Welche Rolle spielt die Ernährung? Eine Studie, deren Durchführung die Lepra-Lobby zu verhindern suchte, bringt Klarheit.

Konzeption, Test-Diät, Finanzierung:

Dr. Johann Georg Schnitzer

Durchführung (field investigator):

Dr. Nalin K. Ashubodha

Biometrische Auswertungen:

Dr. Kurt Gruber
Inhalt

Wie das wissenschaftliche Abenteuer begann

Abklärungen vor Ort in Äthiopien
Die Lepra ins Visier genommen
Die Idee einer Studie über Lepra und Ernährung nimmt Gestalt an
Planung einer Lepra-Studie in Sri Lanka
Vorbereitungen und Beginn der Studie in Sri Lanka
Die Kosten, limitierender Faktor der Studie
Biometrische Auswertungen dieser Lepra-Studie
Beobachteter Verlauf bei 20 Lepra-Kranken über 19 Monate ohne Koständerung (Kontrollgruppe)
Beobachteter Verlauf bei 20 Lepra-Kranken über 19 Monate unter Schnitzer-Intensivkost (Testgruppe)
Vergleich der Summen beider Gruppen nach 19 Monaten
Auswertung der Daten nach 19 Monaten
Erfolgsquoten innerhalb von 19 Monaten Ernährungstherapie für die Gesamtheit aller Lepra-Patienten
Von weltweit WHO-registrierten 220.000 Lepra-Patienten könnten innerhalb 19 Monaten wie viele geheilt/gebessert werden?
NGO's nenne weit höhere Zahlen als die WHO
Contergan wird wieder verkauft: Gegen Lepra - ohne Rücksicht auf Missbildungen

Fördert die medikamentöse Behandlung von AIDS den Ausbruch von Lepra?

Konsequenzen und Schlussfolgerungen

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Wie das wissenschaftliche Abenteuer begann

Es war im Frühjahr 1983, als mich Karl-Heinz Böhm anrief und um Hilfe bei einem akuten Problem bat, das in seinem ersten Hilfsprojekt in Äthiopien entstanden war. Er hatte im Errer-Tal, nahe bei Harrar, eine Siedlung für 1200 Flüchtlinge aus Somalia aufgebaut. Die Regierung hatte ihm auch 800 ha Ackerland zur Verfügung gestellt, zur Sicherung der Ernährung und als Existenzgrundlage für diese Flüchtlinge. Böhm hatte - zur Herstellung des landesüblichen Fladenbrotes "Enjera" - auf 600 ha Sorghum anbauen lassen. Ein Teil davon sollte auch auf Märkten zum Tausch in andere benötigte Güter verkauft werden. Damit die Ernte nicht von den dort heimischen Webervögeln vertilgt würde, ließ Böhm die braune Sorte "Kenia-Sorghum" anbauen, welche von diesen Vögeln gemieden wird. 

Das Problem tat sich nach der Ernte auf. Die Leute sagten, das hieraus gebackene Fladenbrot könne man nicht essen, es schmecke bitter. Kein geringes Problem, angesichts einer Ernte von 600 ha - und keiner Alternative, die Ernährung der Flüchtlinge zu sichern.

Böhm meinte, vielleicht könne ich eine Schälmaschine konstruieren, um die braunen Randschichten zu entfernen, damit es weniger bitter schmecke. Davon riet ich dringend ab, da hiervon Ernährungsmängel und Gesundheitsschäden zu befürchten wären. Ich bat darum, mir umgehend etwas von diesem Sorghum zu schicken. Als wir dann Mahlversuche in den von mir (schon ab 1965) entwickelten Getreidemühlen machten, konnten wir keinen bitteren Geschmack feststellen. Auf die Entfernung ließ sich so das Problem nicht lösen. Ich musste es vor Ort studieren. Um mich vorher möglichst umfassend zu informieren, besuchte ich am 15. April 1983 Karl-Heinz Böhm in seinem Haus in Baldham bei München.

Am 6. Mai 1983 nahm ich an einer Internationalen Entwicklungshilfekonferenz in Heidelberg teil, wo ich Dr. Reinhard Bolz (Zentralbereich Geschäftsführung GTZ, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) traf, der sich von mir über das Problem und mein Vorhaben genau informieren ließ. Wie ich später in Äthiopien erfuhr, hat er dann per Telex zwei für die GTZ in der Ethiopian Water Commission tätige, landeserfahrene Experten (der Deutsche Dieter Kessler, und der Engländer Leslie Harper) über die Wichtigkeit des Vorhabens instruiert und angewiesen, für mich während meines Aufenthaltes einschließlich eines Fahrzeugs rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen. Das war dann außerordentlich hilfreich und hat entscheidend zum Erfolg der Mission beigetragen.

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Abklärungen vor Ort in Äthiopien

Am 13. Mai 1983 flog ich mit der Lufthansa von Frankfurt nach Addis Ababa. Der Stewardess gab ich ein Exemplar meiner Schrift "Die Erhaltung der Flugtauglichkeit" und meinen Pilotenschein mit einem Gruß an die Crew - und wurde alsbald für den größten Teil des Fluges ins Cockpit eingeladen; denn schon etliche Piloten hatten diese Schrift genutzt, um sich vor Bluthochdruck und Diabetes zu schützen und so ihre Flugtauglichkeit und ihre Pilotenlizenz zu sichern.

In Addis Ababa angekommen, wurde ich von den beiden Experten und dem Äthiopier Michael Musie von der Ethiopian Water Commission herzlich empfangen, durch die Zollformalitäten geschleust und in das von mir gebuchte Hilton Hotel chauffiert. Wir besprachen das Vorhaben, Böhms Problem möglichst zu lösen, und ich brachte zum Ausdruck, dass ich gerne so intensiv wie möglich über Äthiopien, seine Bevölkerung und die Verhältnisse im Lande informiert werden möchte. Dabei erwähnte ich, dass ich auch gerne näher über die Lepra informiert werden und mit Lepra-Ärzten sprechen möchte.

Ab Montag, 16. Mai 1983, konnte ich zahlreiche Gespräche führen: In der RRC (Relief and Rehabilitation Commission), im Horticulture Institute, in der Genbank (Plant Genetic Resources Centre of Ethiopia's Germplasm Collection), im ENI (Ethiopian Nutrition Institute), im Ethiopian Ministry of Health, in der Deutschen Botschaft u.a.m.  Am 18. und 19. Mai 1983 versuchten wir, im ALERT (All Leprosy Rehabilitation and Training Center) den deutschen Repräsentanten des DAHW zu erreichen; der sei nicht im Haus sondern in Bisidimo (ein großes Lepra-Krankenhaus bei Harrar, ganz in der Nähe des Böhm-Projekts).

Am 18. Mai 1983 starteten wir zu der 2 Tage beanspruchenden Fahrt nach Harrar. Die Zwischenübernachtung verbrachten wir in Metahara, das im weiten Krater eines trägen Vulkans liegt und entsprechend heiß ist. Neben der Straße quoll langsam Lava hervor und bildete kleine Haufen, und in einer Senke brannte etwas Wald, der sich an glühenden Lavabrocken entzündet hatte. Das Wasser im "Hotel" war derart fluorhaltig, dass es seifig war, was nur durch Abwischen mit dem Handtuch behoben werden konnte. Die dortige Bevölkerung hat Knochenschäden (Verbiegungen, Schmerzen) durch das hoch fluorhaltige Wasser, und eine verkürzte Lebenserwartung. (Nach Rückkehr konnte ich auf Bitte der beiden Experten die GTZ dazu veranlassen, die lange angefragten Wasserpumpen zu liefern, damit fluorärmeres Wasser nach Metahara gepumpt werden kann).

In Harrar angekommen, versuchten wir, das Böhm-Projekt zu erreichen. Die Zufahrt war jedoch durch Regen so aufgeweicht, dass dies unmöglich war. Wir kehrten um und suchten uns ein Hotel zum Übernachten in Harrar. Welch eine Fügung des Schicksals! In diesem Hotel trafen wir die ganzen Lepra-Fachärzte Äthiopiens, und daraus ergab sich ein hoch informatives Fachgespräch über die ganzen Abendstunden hinweg. Diese Ärzte hielten meinen Ansatz einer Ernährungsstudie für sehr interessant und aussichtsreich.

Am nächsten Tag versuchten wir es erneut. Wir blieben zwar erneut stecken, trotz Vierradantrieb des Toyota - weil das Fahrzeug in der Mitte auf dem Wall aufsaß, der sich zwischen den beiden tiefen Fahrspuren gebildet hatte. Aber Böhms Verwalter des Projekts hatte an seinem Geländefahrzeug eine Seilwinde. Mit dieser wurde unser Fahrzeug über die kritische Stelle hinweggezogen.

Der Verwalter, ein Ungar, führte uns durch die eindrucksvolle Siedlung. Kleine einfache Häuschen für die Familien, eine Schule mit Unterrichtsräumen für die Kinder, ein Bienenhaus - und ein Gebäude, das auf meine Frage als "Mahlhaus" bezeichnet wurde. Ich bat um nähere Besichtigung. Darin stand eine Steinmühle aus Dänemark; als Antrieb diente ein Dieselmotor. Ich fragte: "Wie oft wird gemahlen?" "Alle 3 Wochen", war die Antwort. Ich daraufhin: "Damit haben wir die Ursache des Problems und zugleich die Lösung. Der Sorghum oxidiert nach dem Mahlen. Das gibt den bitteren Geschmack. Wenn ihr jeden Tag frisch mahlt, ist das Problem gelöst, weil nichts bitter werden kann." So war es dann auch.

Zurück in Addis Ababa, besprach ich die Sache in der Genbank mit Dr. Melaku Worede (Direktor, Träger des Alternativen Nobelpreises für seine Verdienste um die Erhaltung der Vielfalt der ostafrikanischen Nahrungspflanzen) und mit dem dort arbeitenden deutschen Pflanzenphysiologen Dr. Kraus - dieser konnte mir sogar die chemische Reaktion erklären, wie durch Oxidation der Substanzen in den Randschichten des braunen Sorghum die Bitterstoffe entstehen.

Als ich das Ergebnis Karl-Heinz Böhm berichtete,  konnte er es fast nicht glauben, wie einfach die Lösung des Riesenproblems war.

Vor dem Rückflug kündigte ich meine Absicht an, erneut nach Äthiopien zu kommen, um mich noch näher mit der Lepra zu befassen.

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Die Lepra ins Visier genommen

Am 22. Juni 1983 telefonierte ich mit dem DAHW (Deutsches Aussätzigen-HilfsWerk) in Würzburg und schlug auch schriftlich eine Ernährungsstudie vor. Am 27. Juni 1983 erhielt ich eine ablehnende Antwort: 

"Sehr geehrter Herr Dr. Schnitzer,

im Namen des Vorstandes danke ich Ihnen für Ihren Brief vom 22. Juni 1983.

Nach Ihrem heutigen Telefongespräch, habe ich diese Angelegenheit noch einmal mit dem Geschäftsführenden Vorstand, Herrn Kober, besprochen.

Das DAHW hat seit Jahren hohe Verpflichtungen zur Finanzierung verschiedener Forschungsprojekte übernommen. Außerdem entstehen uns aufgrund der auch von der WHO empfohlenen Multi-Drug-Therapy zusätzliche Ausgaben.

Haben Sie daher bitte Verständnis dafür, dass wir Ihrem Projekt wegen der zu erwartenden hohen Kosten nicht näher treten können. Auch wenn Ihr Projekt im Rahmen eines Äthiopien-Filmes vorgestellt wird und dadurch Spenden erwartet werden können, ist es dem DAHW leider nicht möglich, zusätzliche Verpflichtungen mit nicht absehbaren Kosten zu übernehmen.

Mit allen guten Wünschen für Ihre Arbeit und
Mit freundlichen Grüßen
DEUTSCHES AUSSÄTZIGEN-HILFSWERK e.V.
W. Dewald"

Ich hatte kein Verständnis für solche Ablehnung. Werden doch von solchen Hilfsorganisationen Spenden gesammelt und von den Spendern gegeben, damit diesen bemitleidenswerten Kranken geholfen wird, und zwar möglichst durch deren Heilung. Dass diese mit der bisherigen Pillentherapie nicht erfolgt, geht schon daraus hervor, dass es nun nach WHO (World Health Organization) mit einer "Multi-Drug-Therapy" versucht werden soll.

Das ist eine eigenartige Parallele zur Bluthochdruck-"Standard-Therapie", die bis etwa zum Jahr 2000 aus 3 verschiedenen Mitteln bestand, ab dann jedoch auf 5 verschiedene täglich einzunehmende Mittel erweitert wurde. Offensichtlich hatten 3 Mittel nicht genügend gewirkt. Wie wir inzwischen wissen, wirken auch 5 Mittel nicht richtig, weil die Grundkonzeption der Therapie falsch ist: Symptomatisch statt kausal.

Warum dann, bei solcher Erfolglosigkeit der Medikation, es nicht einmal kausal von der Ernährung her angehen?

Ich kann nur einen Grund für die teils höflich umschriebene, teils schroffe Ablehnung erkennen: Wenn es gar nicht um die Gesundung der Patienten geht, sondern um den dauerhaften Absatz der - wenn auch wirkungsarmen und oft nebenwirkungsreichen - Medikamente.

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Die Idee einer Studie über Lepra und Ernährung nimmt Gestalt an

Am 6. September 1983 flog ich erneut - diesmal für fast 3 Wochen - nach Äthiopien. Wiederum konnte ich zahlreiche Gespräche in verschiedenen Institutionen führen, in der Genbank, im Nutrition Institute, im ALERT, in der Deutschen Botschaft.

Am 17. September 1983 fuhr mich auf meine Bitte Dieter Kessler - es war eine Tagreise durch atemberaubende Landschaften - zu dem Lepra-Hospital Borumeda in der Nähe von Dessie. Ich konnte dort ausführlich mit dem aus Ägypten stammenden Chefarzt sprechen, die Ernährungssituation untersuchen und die Leprakranken besuchen. Dabei konnte ich zahlreiche Aufnahmen von den Patienten und den Erscheinungsformen der Krankheit machen. So bekam ich ein sehr klares Bild von der Krankheit - und von dem Leiden ohne Hoffnung auf Heilung, dem diese Patienten ausgeliefert sind.

In Awassa lernte ich die Familie von Dr. Nalin K. Ashubodha kennen, ein hochbegabter junger Arzt aus Sri Lanka, der mit 16 Abitur, mit 20 das Medizinische Staatsexamen gemacht hatte und nun - jüngster der Äthiopischen Lepra-Fachärzte - gleichzeitig deren Vorsitzender und damit verantwortlich für etwa 180 000 Leprakranke war.

Dr. Nalin selbst lag zu diesem Zeitpunkt im Hospital mit Hepatitis, die nicht in den Griff zu bekommen war (es war bereits das 3. Hospital, das es versuchte). Ich riet zu rein pflanzlicher, vollständig roher Diät. Nach nur 4 Wochen war die Hepatitis damit ausgeheilt. Das hat vermutlich dazu beigetragen, dass Dr. Nalin ernsthaftes Interesse zeigte, die Wirkung dieser hocheffektiven Kost bei Lepra-Kranken in einer Studie zu prüfen. Er besuchte mich vom 29. März bis 6. April 1984 in Deutschland, und wir fuhren zum DAHW nach Würzburg (von dem Dr. Nalin für die Tätigkeit in Äthiopien angestellt war und bezahlt wurde), um dort erneut eine Studie über Lepra und Ernährung vorzuschlagen.

Der Vorschlag wurde vom DAHW (Deutsches Aussätzigen-HilfsWerk, Würzburg) erneut abgelehnt - und Dr. Nalin K. Ashubodha - der doch so hoch begabte junge Vorsitzende der äthiopischen Lepra-Fachärzte - wurde sogar vom DAHW kurzfristig auf Ende Juni 1984 entlassen!!! Hatte man solche Angst, dass eine Ernährungsstudie womöglich die Heilbarkeit und künftige Verhütung der Lepra ergeben könnte, womit die Existenzgrundlage des Hilfswerks und seiner Angestellten ebenso wie die bisher so zuverlässigen Umsätze mit Lepramitteln entfallen würden?

Da Dr. Nalin K. Ashubodha nun in Äthiopien arbeitslos geworden war, flog er am 14. Juli 1984 nach Colombo/Sri Lanka zurück.

Bei mir jedoch arbeitete die neue Sachlage in meinem Kopf: Ein junger, intelligenter, arbeitsloser Lepra-Facharzt in Sri Lanka - wo es ebenfalls Lepra-Kranke gibt!

Außerdem studierte ich die mikroskopischen Bilder zu Lepra. Mir war schon makroskopisch (= mit bloßem Auge) die große Ähnlichkeit der Erscheinungsformen von Diabetes und Diabetesgangrän einerseits und den Leprageschwüren andererseits aufgefallen. Auch die bei beiden doch so verschiedenen Erkrankungen gleiche Degeneration der Nervenbahnen erregte meine Aufmerksamkeit. Noch erstaunter war ich, als ich auch in den mikroskopischen Bildern eine große Ähnlichkeit feststellte. Hier wie da war es zu Verdickungen der Kapillarwände gekommen, so dass es zu Verschlüssen und Absterben der versorgten Gewebe mit anschließend chronischem Geschwür kam. Und hier wie da hatte sich die Schwann'sche Scheide (die ernährende Umhüllung der Nervenbahnen) verdickt, so dass die Nervenleitungen nicht mehr richtig ernährt wurden und abstarben. Dadurch fehlt das Gefühl, und es kommt hier wie da leicht zu Verletzungen vor allem an den Fußsohlen, wenn unbemerkt auf scharfe oder spitze Gegenstände getreten wird.

Bei Diabetes hatte ich 1977 die hohe Heilkraft der vollständig rohen, rein pflanzlichen "Schnitzer-Intensivkost" an einem verzweifelten Fall feststellen können, die später von Dr. Helmut Weiss an zahlreichen Diabetikern bestätigt und auf der Medizinischen Woche Baden-Baden 1981 berichtet wurde (mehr dazu in dem Buch "Diabetes heilen"). Ich hatte allen Grund zu der Annahme, dass auch bei der Lepra ähnliche Heilwirkungen zu erwarten sind.

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Planung einer Lepra-Studie in Sri Lanka

Wir entwickelten den Gedanken einer Studie in Sri Lanka. Dazu brauchte es Mittel - die ich dachte, aus meiner Praxistätigkeit als Zahnarzt erwirtschaften zu können. Wir brauchten ein Konzept des Vorgehens, was nicht besonders schwierig war, und wir brauchten einen Erhebungsbogen, bei dessen Erstellung Dr. Nalins praktische Erfahrungen genutzt wurden.

Für diesen mehrseitigen Erhebungsbogen brauchten wir auch die Standard-Abbildungen (Umrisszeichnungen des Körpers von vorne und von hinten), um die Lage von Lepra-Geschwüren einzuzeichnen. Am 16. Juli schrieb ich deshalb an den Geschäftsführer des DAHW (Deutsches Aussätzigen-HilfsWerk) in Würzburg mit der Bitte um solche Standard-Abbildungen. Auf der Briefkopie in meinem Archiv steht meine handschriftliche Anmerkung: "Ohne Antwort bis 10.11.84/Dr.Sch."

Am 11. August 1984 flog ich für etwas mehr als 2 Wochen nach Sri Lanka zu Dr. Nalin, und ließ mich dort von ihm eingehend über Land, Leute und die Lepra-Situation informieren, und zusammen flogen wir am 27. August 1984 zurück nach Deutschland, von wo er am 5. September nach London zur ärztlichen Weiterbildung flog.

Am 16. Dezember kam Dr. Nalin Ashubodha zurück nach Deutschland, und bereits am nächsten Tag, den 17. Dezember 1984, fuhren wir erneut nach Würzburg zum DAHW (Deutsches Aussätzigen-HilfsWerk). Dort sprachen wir mit dem Geschäftsführer, und versuchten erneut, das DAHW zu einer Förderung einer geplanten Studie "Lepra und Ernährung", nun in Sri Lanka, zu bewegen. Vergebens; erneute Ablehnung.

Am 31. Dezember 1984 flog Dr. Nalin von Frankfurt zunächst nach Äthiopien zu seinen Eltern, und von dort später nach Sri Lanka.

Von Amerikanischen Lepra-Fachleuten hatte ich inzwischen erfahren, dass die Lepra-Forschung weltweit von der "Aussätzigenhilfe Emmaus Schweiz" koordiniert wird. Am 17. Februar 1985 schrieb ich an den Generalsekretär dieser Einrichtung an und bat um Förderung der geplanten Studie über Lepra und Ernährung:

An die Aussätzigenhilfe Emmaus
z. Hd. Herrn Walter Rosenfeld
Spitalgasse 9
CH 3011 Bern/Schweiz

Betrifft: Lepra und Ernährung

"Sehr geehrter Herr Rosenfeld,

wie bei meinem kürzlichen Anruf besprochen, sende ich Ihnen anbei den Stand der Entwicklung einer wissenschaftlichen Untersuchung über die Beeinflussungsmöglichkeiten der Lepra durch Ernährungsmaßnahmen. Die Untersuchung kann im Prinzip an jedem beliebigen Ort und in jedem beliebigen Land durchgeführt werden, wo es Leprakranke hat und ein Arzt vorhanden ist, der die erforderlichen Kontrollen und Überwachungsmaßnahmen durchführt. Sehr zweckmäßig wäre dabei, dass eine Ökotrophologin unseres Instituts die Ernährungsseite organisiert und kontrolliert, da es auf die genaue Einhaltung der Prinzipien sehr ankommt. Ich bin außerdem selbst bereit, vor Ort den Start zu organisieren.

Wenn Sie und Ihre Organisation die Durchführung dieser Arbeit fördern, können Sie sich wahrscheinlich große internationale Anerkennung erwerben; denn die Aussichten sind sehr begründet, dass so ein entscheidender Fortschritt erzielt werden kann. Diese meine Einschätzung stützt sich auf meine - in jetzt 25 Jahren wissenschaftlicher und praktischer Beschäftigung mit Ernährung, Gesundheit und chronischen Krankheiten gewonnene - Erfahrung und auf die Tatsache, dass es mir schon bei mehr als einer bisher als unheilbar angesehenen Krankheit gelungen ist sie durch Ernährungsmaßnahmen als Basistherapie heilbar zu machen. Dazu zählen u.a. die Osteogenesis imperfecta und Altersdiabetes. Die Einschätzung meiner Erfahrungen durch die fortschrittliche Ärzteschaft können Sie auch daran messen, dass ich seit Jahren auf der Medizinischen Woche Baden-Baden einen Tag unter dem Thema "Ernährung als Basistherapie" zu organisieren, die Referenten und Themen zu bestimmen und den Tagesvorsitz zu führen habe.

Mein bisheriger Lebenslauf und meine bisherigen Bücher und Veröffentlichungen mögen Ihnen eine gewisse Abrundung der Beurteilung erlauben; deshalb füge ich je eine Kopie bei.

Gerne höre ich von Ihnen und verbleibe inzwischen
mit den besten Empfehlungen
Dr. J. G. Schnitzer"

Die 10 Tage später, am 27. Februar 1985 verfasste, recht frostige Antwort der "Aussätzigenhilfe Emmaus", Bern/Schweiz lautete:

"Sehr geehrter Herr Doktor Schnitzer,

Ich bestätige den Empfang Ihres Schreibens vom 17.d.M. mit diversen Beilagen.

Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass unsere Organisation davon absehen will, im jetzigen Zeitpunkt den Versuch zu unternehmen, Lepra durch Ernährungsmaßnahmen zu bekämpfen.

Wir bitten um Kenntnisnahme und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
W. Rosenfeld
Generalsekretär"

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Vorbereitungen und Beginn der Studie in Sri Lanka

Dr. Nalin K. Ashubodha begann mit den praktischen Vorbereitungen für die Studie am 1. März 1985. Er suchte die Lepra-Kranken auf, die teils allein, teils mit Familie lebten, besprach die Studie und stellte die Liste der Teilnehmer zusammen. Es war Absicht, für die Studie nicht etwa ein Lepra-Hospital, sondern weit verstreut lebende Probanden zu nehmen, die keinen Kontakt zueinander hatten, damit vor allem die Probanden aus der Testgruppe unter Diät nicht jene anderen aus der Kontrollgruppe informieren konnten, was das Ergebnis der Studie verfälscht hätte. In einem Hospital wäre man außerdem nicht sicher gewesen, ob die Diätanweisungen vom Personal befolgt würden, und welchen Einfluss die dort tätigen Ärzte nehmen würden.

Alle Probanden aus beiden Gruppen nahmen weiterhin regelmäßig das von den Lepra-Ärzten und -Organisationen verordnete Lepramittel (hier: Dapson) ein - obwohl sie oft seit einem Jahrzehnt oder noch länger frei von Lepra-Bakterien sind. Einen Sinn dieser unnötigen weiteren Medikation konnte ich nicht erkennen, außer es ginge darum, den Umsatz der Hersteller mit diesen Pillen (in Äthiopien waren es damals ca. 3 Millionen DM pro Jahr) und die für die Auftragsvermittlung gezahlten "Provisionen" auf hohem Niveau zu halten.

Am 1. Juni 1985 begann die Studie mit 20 Probanden in der Testgruppe (unter Diät) und der Kontrollgruppe (reine Beobachtung, keine Einflussnahme). Dr. Nalin erhob die Daten aller 40 Probanden: Alter, Geschlecht, wie lange schon Lepra, wie viele Lepra-Geschwüre, Durchmesser des größten Lepra-Geschwürs. Als Parameter zur Erfassung des Verlaufs waren a) der Durchmesser des größten Lepra-Geschwürs und b) die Zahl der Lepra-Geschwüre festgelegt worden.

Die Probanden der Testgruppe wurden in eine der "Schnitzer-Intensivkost" entsprechende Ernährungsweise eingewiesen: Rein pflanzlich, vollständig roh, zusammengesetzt aus den in Sri Lanka wachsenden Nahrungspflanzen, nach dem Prinzip der "zivilisierten Urnahrung". Die Kost enthielt Blattsalate (vor allem dunkelgrüne Blätter), Wurzelfrüchte wie z.B. Karotten, Samen (angekeimte Hülsenfrüchte und andere Samen). Da Weizen in dem feuchten Klima nicht angebaut wird und wegen der hohen Luftfeuchtigkeit auch nicht lagerfähig wäre, wurde fürs Müsli ungeschälter Reis verwendet, der frisch geschrotet und über Nacht mit etwas Wasser eingeweicht wurde. Das Einweichwasser durfte nicht weggeschüttet werden, sondern wurde mitverwendet. Die Zubereitung erfolgte dann mit den in reicher Auswahl vorhandenen Früchten des Landes.

Dr. Nalin besuchte alle Probanden einmal pro Monat und hielt den Verlauf der Parameter auf den Probandenblättern fest. Bei der Test-Gruppe der Studie überprüfte er den Kenntnisstand und die Einhaltung der Ernährungsweise.

Am 14. August 1985 flog ich nach Sri Lanka, wo ich mich bis 24. September 1985 aufhielt, um zusammen mit Dr. Nalin die Probanden zu besuchen. Dabei hielt ich vieles auch in Video-Aufnahmen und Fotos fest. (Die Kosten hierfür sind nicht in der nachfolgenden Aufstellung enthalten, sondern zusätzlich entstanden).

Als eine der ersten Auswirkungen der geänderten Ernährungsweise berichteten Probanden, das brennende Gefühl der Haut höre auf. Die ersten sichtbaren Heilwirkungen - messbare Verkleinerungen von Lepra-Geschwüren - setzten nach 4 Wochen geänderter Ernährung ein.

Bei einem jungen Mann war ein zuvor handtellergroßes Lepra-Geschwür am Unterschenkel nach 10 Wochen geänderter Kost abgeheilt. Die Haut an dieser Stelle war zunächst noch rosa (ohne die hellbraune Hautpigmentierung). In den nachfolgenden Wochen regenerierte sich auch die natürliche Hautfarbe an dieser Stelle.

In diesem Zusammenhang ist interessant, dass eines der ersten Anzeichen der Lepra, noch bevor Geschwüre entstehen, das Entstehen heller Hautflecken durch Verlust der Hautpigmentierung an diesen Stellen ist.

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Die Kosten, limitierender Faktor der Studie

Die an Dr. Nalin K. Ashubodha nach Sri Lanka für die Durchführung der Studie überwiesenen Kosten betrugen:

Im März 1985 ein Startgeld von DM 2000,-, dann für April und Mai 1985 ein Gehalt von je DM 2500,- plus DM 1959,65 Ersatz von im April und Mai entstandenen Kosten, also insgesamt Vorbereitungs- und Anschubkosten von DM 8959,65.

Ab Juni 1985 bis Dezember 1986 erhielt Dr. Nalin ein Gehalt von monatlich DM 3200,- plus monatlichen Unkostenersatz von ca. DM 1600, also monatlich insgesamt DM 4800,-. Das ergibt DM 91000,-.

Insgesamt habe ich also für die Durchführung dieser Studie etwa 100 000,- plus erhebliche Reise- und Aufenthaltskosten aufgewendet.

Gegen Ende des Jahres 1986 ging mir das Geld für die Studie aus. Die Lepra-Hilfsorganisationen hatten schon vorher eine Förderung abgelehnt. Ich schrieb nun einige der Reichsten in Deutschland an - es war eine Zeit, in der die deutsche Wirtschaft noch boomte - und erklärte die Bedeutung der Studie für die Ärmsten der Armen, und die sich abzeichnenden Erfolge. Alle, unisono, sagten "Nein", lehnten einen Beitrag zur Förderung der Studie ab, mit den verschiedensten Begründungen.

Deshalb musste die Studie mit dem 31. Dezember 1986 beendet werden - sie hatte somit nur 19 Monate statt der beabsichtigten 24 Monate durchgeführt werden können. Auch eine zweite, bereits begonnene Gruppe von 10 Test- und 10 Kontroll-Probanden musste abgebrochen werden.

Trotz verkürzter Dauer der Studie waren die Ergebnisse nach den Beobachtungen von Dr. Nalin sehr ermutigend - jedoch fehlte auch für eine biometrische Auswertung des bisherigen, gut dokumentierten Verlaufs der Studie das Geld. So schlummerte die ganze Dokumentation dieser Studie 20 Jahre lang in meinem Archiv, bis Dr. Kurt Gruber, Physiker, dem ich davon erzählte, sich entschloss, mich in Friedrichshafen vom 25. bis zum 29. September 2006 zu besuchen, um gemeinsame wissenschaftliche Arbeiten durchzuführen - darunter eine biometrische Auswertung der vorliegenden Daten dieser Lepra-Studie. Hier folgt das Ergebnis.

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Biometrische Auswertungen dieser Lepra-Studie

Biometrische Berechnungen: Dr. Kurt Gruber

Der von Dr. Nalin K. Ashubodha 19 Monate lang beobachtete Verlauf der Lepra
bei 20 Leprakranken unter Medikation, keine Koständerung (Kontrollgruppe):

Patient
No.
Date
of
Entry
Age Sex Years
of
Leprosy
Location Latest
Recording
Largest
Ulcer
at Entry
cm
Largest
Ulcer
at End
cm
No. of
Ulcers
at Entry
No. of
Ulcers
at End
cm2 of
largest
Ulcer
at Entry
cm2 of
largest
Ulcer
at End
Leprosy
Bacillies
1 06.06.1985 32 m 5 sole Dec. 1986 6,00 3,00 2 8 28,27 7,07 no
2 09.06.1985 50 f 27 sole Dec. 1986 0,50 0,50 1 1 0,20 0,20 no
3 02.06.1985 70 m 20 gastrocnemius Dec. 1986 4,00 5,00 5 2 12,57 19,63 no
4 01.06.1985 68 m 15 maleolus, sole Dec. 1986 3,00 2,00 3 3 7,07 3,14 no
5 08.06.1985 49 m 17 large toe Dec. 1986 2,00 0,50 1 1 3,14 0,20 no
6 10.06.1985 45 m 15 soles Dec. 1986 2,00 1,50 5 14 3,14 1,77 no
7 05.06.1985 53 f 26 soles Dec. 1986 3,00 2,50 2 2 7,07 4,91 no
8 05.06.1985 65 m 25 sole Dec. 1986 0,70 0,50 1 1 0,38 0,20 no
9 06.06.1985 42 f 40 soles Dec. 1986 3,00 0,50 4 5 7,07 0,20 no
10 07.06.1985 43 m 43 large toe Dec. 1986 1,00 1,50 1 1 0,79 1,77 no
11 05.06.1985 42 f 24 both soles Dec. 1986 7,00 5,00 2 2 38,48 19,63 no
12 02.06.1985 58 f 20 sole, plantar Dec. 1986 2,50 3,00 2 6 4,91 7,07 no
13 20.06.1985 65 m 20 posterior sole Dec. 1986 3,00 3,00 1 1 7,07 7,07 no
14 05.06.1985 53 m 13 sole, toe Dec. 1986 3,00 0,50 3 1 7,07 0,20 no
15 05.06.1985 54 m 13 ankle Dec. 1986 4,00 5,60 1 1 12,57 24,63 no
16 20.06.1985 32 m 12 soles Dec. 1986 2,00 2,00 2 1 3,14 3,14 no
17 13.06.1985 65 f 40 sole, plantar Dec. 1986 3,00 2,50 4 3 7,07 4,91 no
18 03.06.1985 70 m 4 soles Dec. 1986 1,50 1,50 2 2 1,77 1,77 no
19 20.06.1985 62 m 4 sole Dec. 1986 0,20 0,50 1 1 0,03 0,20 no
20 25.06.1985 43 f 8 sole Dec. 1986 1,50 1,50 1 2 1,77 1,77 no
Total   1061   391     52,90 42,60 44 58 153,57 109,45 no

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Der von Dr. Nalin K. Ashubodha 19 Monate lang beobachtete Verlauf der Lepra
bei 20 Leprakranken in Sri Lanka unter Medikation und unter Schnitzer-Intensivkost,
bereitet aus landesüblichen Lebensmitteln (Testgruppe):

Patient
No.
Date
of
Entry
Age Sex Years
of
Leprosy
Location Latest
Recording
Largest
Ulcer
at Entry
cm
Largest
Ulcer
at End
cm
No. of
Ulcers
at Entry
No. of
Ulcers
at End
cm2 of
largest
Ulcer
at Entry
cm2 of
largest
Ulcer
at End
Leprosy
Bacillies
1 01.06.1985 55 m 20 palmar Dec. 1986 7,00 2,00 5 5 38,48 3,14 no
2 01.06.1985 58 m 38 hand dors. Dec. 1986 8,60 1,00 3 2 58,09 0,79 no
3 01.06.1985 53 f 29 plantar soles Dec. 1986 2,80 0,25 3 1 6,16 0,05 no
4 01.06.1985 69 m 36 plantar sole Dec. 1986 9,50 1,00 1 1 70,88 0,79 no
5 03.06.1985 58 m 15 plantar sole Dec. 1986 2,00 0,00 2 0 3,14 0,00 no
6 03.06.1985 50 f 25 l.l.maleolus Dec. 1986 0,25 0,25 2 1 0,05 0,05 no
7 05.06.1985 45 f 25 both soles Dec. 1986 5,00 0,50 3 2 19,63 0,20 no
8 05.06.1985 55 m 4,5 sole Dec. 1986 5,00 0,00 1 0 19,63 0,00 no
9 05.06.1985 46 m 4,4 wrist, sole Dec. 1986 11,00 0,50 3 3 95,03 0,20 no
10 02.06.1985 52 m 18 soles Dec. 1986 5,00 0,00 2 0 19,63 0,00 no
11 08.06.1985 45 f 8 wrist Dec. 1986 3,00 0,00 1 0 7,07 0,00 no
12 20.06.1985 58 f 35 soles Dec. 1986 6,00 1,00 3 2 28,27 0,79 no
13 20.06.1985 48 m 27 soles Dec. 1986 10,00 1,00 5 2 78,54 0,79 no
14 20.06.1985 33 m 20 lower leg, toes Dec. 1986 4,50 0,00 2 0 15,90 0,00 no
15 20.06.1985 35 m 20 sole Dec. 1986 6,00 1,00 1 1 28,27 0,79 no
16 20.06.1985 44 m 6 hand, lower leg Dec. 1986 8,00 1,00 4 5 50,27 0,79 no
17 03.06.1985 42 f 20 lower legs Dec. 1986 2,00 0,60 4 4 3,14 0,28 no
18 04.06.1985 75 m 10 shins, sole Dec. 1986 7,60 1,00 15 1 45,36 0,79 no
19 11.06.1985 65 m 53 soles Dec. 1986 6,00 0,50 2 4 28,27 0,20 no
20 11.06.1985 65 f 18 sole Dec. 1986 7,50 1,50 1 3 44,18 1,77 no
Total   1051   431,9     116,75 13,10 63 37 660,03 11,38 no

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Vergleich der Summen beider Gruppen nach 19 Monaten

Patient
No.
Age
Years
Years
of
Leprosy
Largest
Ulcer
at Entry
cm
Largest
Ulcer
at End
cm
No. of
Ulcers
at Entry
No. of
Ulcers
at End
cm2 of
largest
Ulcer
at Entry
cm2 of
largest
Ulcer
at End
Leprosy
Bacillies
Control Group 1061 391 52,90 42,60 44 58 153,57 109,45 no
Test Group (Schnitzer-Nutrition) 1051 431,9 116,75 13,10 63 37 660,03 11,38 no

(Bei der Berechnung der Flächen der Lepra-Geschwüre wurden diese, ausgehend von den von Dr. Nalin K. Ashubodha gemessenen Durchmessern, als Kreisflächen approximiert. Da die Geschwüre teilweise etwas oval sind, können die Flächen in Wirklichkeit teilweise geringfügig kleiner gewesen sein).

Auswertung der Daten nach 19 Monaten

Befund Kontrollgruppe Testgruppe
Geheilte Fälle (= die Patienten haben keine Geschwüre mehr) 0 (von 20) 5 (von 20)
Gebesserte Fälle (= die Fläche des größten Geschwürs am Ende ist
kleiner als 10 % der Fläche des größten Geschwürs am Anfang)
3 (von 20) 14 (von 20)
Total: Geheilte und gebesserte Fälle zusammen 3 (von 20) 19 (von 20)

Alle Werte der Test- und der Kontrollgruppe sind trotz der kurzen Beobachtungszeit von nur 19 Monaten bereits signifikant voneinander verschieden (die Wahrscheinlichkeit, dass sich beide Gruppen nur zufällig unterscheiden, ist für die geheilten Fälle 5 %, für die gebesserten Fälle 0,1 % und für das Total unter 0,1 %). 

Hätte die Studie noch länger durchgeführt werden können, so wären noch mehr völlige Heilungen zu erwarten gewesen, was sich aus dem beobachteten zügigen Heilungsfortschritt ableiten lässt.

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Auf Grund der verfügbaren Daten schließen wir mit einer Sicherheit von 95 % auf nachstehende

Erfolgsquoten innerhalb von 19 Monaten Ernährungstherapie für die Gesamtheit aller Leprapatienten:

Befund Ohne
Koständerung
Schnitzer-
Intensivkost
Anzahl Geheilte Fälle (= die Patienten haben keine Geschwüre mehr) 0 - 14 % 9 - 49 %
Anzahl gebesserte Fälle (= die Fläche des größten Geschwürs am Ende ist
kleiner als 10 % der Fläche des größten Geschwürs am Anfang)
3 - 38 % 46 - 88 %
Total: Geheilte und gebesserte Fälle zusammen 3 - 38 % 75 - 100 %

Diese Werte zeigen eine hoch signifikante Wirkung der empfohlenen Ernährungsmaßnahmen.

Anfang 2006 wurden der WHO (World Health Organization) aus 115 Ländern und Gebieten insgesamt 219.826 registrierte Fälle von Lepra gemeldet (s.http://www.who.int/lep/en/). Auf der Grundlage der oben genannten Erfolgsquoten lässt sich auf folgende Heilungs- und Besserungszahlen schließen:

Von 2006 weltweit von der WHO registrierten ca. 220000 Leprapatienten könnten
durch Ernährungsmaßnahmen innerhalb von 19 Monaten geheilt bzw. gebessert werden:

Prognose (Heilungsaussichten) Anzahl der
Lepra-Patienten
Heilung (= die Patienten haben keine Geschwüre mehr) 18.000 - 106.000
Heilung und Besserung zusammen 165.000 - 218.000

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NGO's nennen weit höhere Zahlen als die WHO

1991 hatte die WHO in ihrer Generalversammlung beschlossen, die Lepra bis zum Jahr 2000 auszurotten. Nachdem dies nicht gelang, wurde das Ziel ins Jahr 2005 verschoben, und es wurde eine Kooperation mit der Foundation einer Pharmagruppe (Novartis) eingegangen, wie ein Mitarbeiter einer Italienischen Lepra-Hilfsorganisation 2002 berichtet. Er beklagt auch Kommunikationsschwierigkeiten mit der "Leprosy Unit of WHO", die alle Bedenken, die von NGO's (Non-Government Organizations) kommen, als irrelevant und unwahr von sich weist, welche Haltung von Novartis stark unterstützt werde.

Die WHO-registrierten Fallzahlen verstehen wir so, dass nur diejenigen Patienten gezählt sind, die am Stichtag noch behandelt werden. Wegen der üblich gewordenen kürzeren Behandlungszeiten fallen damit viele aus der Statistik; "nicht behandelt" heißt aber noch nicht "geheilt".

2003 werden anlässlich eines Besuchs der Staatssekretärin Dr Uschi Eid in der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe in Würzburg  ganz andere Zahlen genannt: "700.000 neu entdeckte Lepra-Patienten pro Jahr, davon 50.000 allein in Afrika".

2006 findet sich in einem Artikel des DAHW (Deutsches AussätzigenHilfsWerk) die Mitteilung, dass, wie die WHO mitteile, im Jahr 2004 nach offiziellen Mitteilungen von staatlichen Gesundheitsbehörden weltweit 407.000 Lepra-Patienten behandelt wurden, zwei Drittel davon in Indien. "Die DAHW schätzt, dass weltweit jährlich rund 800.000 Menschen neu an Lepra erkranken".

Contergan wird wieder verkauft: Gegen Lepra - ohne Rücksicht auf Missbildungen

In einem raum&zeit-Interview mit Dr. Peter Plichta, Düsseldorf, das Hans-Joachim Ehlers, Sauerlach 1999 führte und das unter dem Titel "Die wahren Hintergründe des Contergan-Skandals" im Internet veröffentlicht ist, wird u.a. Folgendes berichtet: Das Thalidomid ("Contergan") bestehe aus zwei spiegelbildlich zueinander aufgebauten Komponenten (Molekülen), deren eine einschläfernd, die andere als zellteilungshemmendes (daher auch zu Hemmungsmissbildungen führendes) Zellgift wirke. Da letztere auch gegen Leprabakterien wirksam sei, werde diese giftige Komponente nun in Ländern der Dritten Welt an Leprakranke verabreicht. "Contergan wird wieder verkauft: An Drittländer."

Dr. Plichta in dem Interview: "So gibt es jetzt zum Beispiel in Brasilien schon wieder eine Unzahl von Kindern mit fürchterlichen Missbildungen. Die Medien begreifen natürlich alle diese Zusammenhänge nicht, und so pflanzt sich der Wirrwarr um Contergan fort."

Dazu Hans-Joachim Ehlers: "Skrupelloser geht es eigentlich kaum noch. An diesem Beispiel wird der ganze Zynismus der heutigen Medizin deutlich, soweit sie von der Chemischen Industrie abhängig ist: Ein diffus wirkendes Gift, das wahllos menschliche Zellen vernichtet, wird mit hohem Profit auf dem Markt verkauft, egal wie fürchterlich die Nebenwirkungen sind. Das ganze nennt sich dann Wissenschaft. Dagegen ist die Drogenmafia noch eine wirklich ehrenwerte Gesellschaft, denn sie behauptet wenigstens nicht, wissenschaftlich zu arbeiten."

Man lese das Interview vollständig, und ziehe daraus die entsprechenden persönlichen Schlussfolgerungen zum Schutz der eigenen Gesundheit: "Die wahren Hintergründe des Contergan-Skandals".

Fördert die medikamentöse Behandlung von AIDS den Ausbruch von Lepra?

Am 31.10.2006 teilte uns eine Wissenschaftlerin (USA), die ungenannt bleiben möchte, in einer E-Mail mit: "Offensichtlich bricht bei vielen Patienten in Afrika, die mit Anti-HIV-Medikamenten behandelt werden, eine vorher versteckte (?) Lepra aus:

'Association between leprosy and HIV infection in Tanzania'

'HAART-associated syndrome tied to leprosy in HIV patients'
(HAART = Highly Active Antiretroviral Therapy)"

Bei dieser "Therapie" spielt AZT eine Hauptrolle - und dieses ist eine direkt immunsuppressive (das Immunsystem unterdrückende) Substanz. Das bedeutet, dass AIDS, das Auto-Immune-Deficiency Syndrome ("Immunschwäche-Syndrom") mit einem Mittel behandelt wird, welches das Immunsystem massiv unterdrückt und damit weiter schwächt! Ein offensichtlicherer medizinischer Denkfehler kann der Welt wohl nicht mehr offenbart werden. Soll man sich da wirklich noch wundern, wenn man das bereits geschwächte Immunsystem noch stärker unterdrückt, dass als Folgeschaden noch weitere Keimarten nicht mehr abgewehrt werden können, wie z.B. das Lepra-Bazillus? Man lese hierzu auch:

"HAART Kritik - Die große Illusion" von Dr. Claus Köhnlein (Mitglied des AIDS-Advisory Panel von Südafrikas Staatspräsident Thabo Mbeki).

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Konsequenzen und Schlussfolgerungen

Würden die Konsequenzen aus dieser privat finanzierten unabhängigen Studie über Lepra und Ernährung gezogen, so müsste es alsbald kaum noch Leprakranke geben; denn eine artgerechte natürliche Ernährung, die Lepra heilt, ist erst recht geeignet, diese zu verhüten.

Indessen geht es bei der Lepra - wie bei den meisten anderen weit verbreiteten Krankheiten - nicht in erster Linie um die Kranken, die zu heilen wären. Vielmehr geht es ganz offensichtlich in erster Linie um Interessenfelder, die - wie bei Goldgräbern die Claims - von den Interessengruppen abgesteckt und dann mit allen Mitteln verteidigt werden. Dazu gehören die NGO-Lepraorganisationen ebenso die die WHO (Weltgesundheitsorganisation), die beide enge Verbindungen zur Pharma-Industrie als dritter Interessengruppe halten. Ihre Einnahmen und die Zuwendungen an sie würden ebenso schwinden wie ihre Bedeutung, wenn im vorliegenden Fall die Lepra allzu stark zurückgehen würde. Vielleicht deshalb werden die Lepra-Kranken angehalten, weiterhin täglich eine Tablette eines Anti-Leprabazillen-Medikaments einzunehmen - auch wenn sie schon 10 Jahre oder länger frei von Leprabakterien sind.

Dieses Handlungsmuster trifft im Prinzip auch auf fast alle anderen chronischen Krankheiten zu, wobei eine vierte Interessengruppe hinzukommt, die Medizin (Lehrstuhlinhaber, Ärzteschaft, beide ebenfalls in engen Beziehungen zur Pharma-Industrie stehend). Teils treten an die Stelle der NGOs sogenannte "Selbsthilfegruppen", die meiste schon kurze Zeit nach ihrer Gründung sowohl von Pharma- als Medizininteressen unterwandert oder sogar offen von diesen übernommen werden.

Es sagt Grundsätzliches über die Bedeutung der Ernährungsweise für die Gesundheit aus, wenn diese artgerechte und natürliche Ernährung sogar Lepra zu heilen imstande ist, diese alte "Geißel der Menschheit". Das geschieht ja nicht deshalb, weil diese Kost etwa Lepra-Bakterien abtöten würde. Diese waren bei den untersuchten Patienten ohnehin schon lange verschwunden. Trotzdem bestand die Krankheit fort, und es bildeten sich weitere Lepra-Geschwüre. Die Wirkung der eingesetzten Kost, die aus der menschlichen frugivoren Urnahrung abgeleitet ist, beruht vielmehr darauf, dass diese Kost alles enthält, was der menschliche Organismus aufgrund seiner genetischen Programmierung braucht, um optimal zu arbeiten und zu funktionieren.

Daraus folgt, dass diese natürliche und artgerechte Kost keine "Lepra-Heilkost" ist, wie sie auch keine "Anti-Bluthochdruck-Kost" und keine "Anti-Diabetes-Kost" ist, sondern einfach die wichtigste Gesundheits- und Gesundungsgrundlage für den Menschen. Deshalb hat diese Kost einen so starken Normalisierungseffekt bei allen denkbaren, durch falsche Ernährung verursachten Entgleisungen des Stoffwechsels, welche die so weit verbreiteten chronischen Krankheiten zur Folge haben. 

Man lese z.B. die etwa 3300 persönlichen Mitteilungen des "Schnitzer-Reports", welche die breite Normalisierungswirkung bei hunderten verschiedener Beschwerden und Krankheiten deutlich machen, und die Auswertungen unserer Bluthochdruckstudie, welche nachweist, dass diese artgerechte, natürliche Ernährung in den meisten Fällen innerhalb von 10 - 12 Wochen zur Ausheilung von Bluthochdruck führt, auch dann, wenn die Hypertonie vorher schon 20 Jahre oder länger bestanden hatte. Gleichzeitig berichten die Teilnehmer der Studie über einen grundlegenden Zugewinn an Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude.

Es sollte auch sehr zu denken geben, dass diese Lepra-Patienten der Testgruppe meist vor Beginn der Studie schon so ziemlich die gleichen pflanzlichen Nahrungsmittel verzehrt hatten, jedoch zu einem wesentlichen Teil in gekochter Zubereitung. Erst, nachdem sie mit Beginn der Teilnahme an der Studie alles roh zu verzehren begannen, setzten die Heilwirkungen ein. Das bestätigt, dass der Mensch, wie alle höheren Organismen, die Zufuhr von lebendiger Nahrung braucht, um sein Leben zu erhalten (was eigentlich ganz logisch - vor allem bio-logisch - ist).

Das sind für Jedermann direkt für die Gesundheit und Lebenserwartung nützliche Konsequenzen aus dieser mit großem persönlichem Einsatz durchgeführten privaten Lepra-Studie. Den Lepra-Kranken wird wohl auch weiterhin niemand diese Erkenntnisse nahe bringen, weil die Interessen der mit Lepra befassten Organisationen andere sind.

Die übrige "zivilisierte" Welt hat die Lepra-Kranken ohnehin längst vergessen. Man hat jetzt seine eigene neue Lepra mit neuen "Aussätzigen" (= von der Gesellschaft Ausgestoßenen). Sie nennt sich AIDS (Auto- Immune- Deficiency- Syndrome). Man darf raten, was wohl zu der "Auto-Immue-Deficiency" geführt hat (Antibiotika? Entzündungshemmer? Fiebersenker? Drogen? usw.?) - man muss sogar raten, weil für die Erforschung solcher Zusammenhänge wohl niemand Mittel bereitstellen wird. Schließlich gibt es jetzt endlich genügend AIDS-Kranke, so dass es sich lohnt, Pillen in großen Stückzahlen zur Behandlung bis ans Lebensende herzustellen. Diese haben auch noch den geschäftlich vorteilhaften Nebeneffekt, gleich noch eine neue Zunahme der Lepra zu bewirken. Nicht eine Zunahme natürlicher Gesundheit, sondern Pillen beleben das Geschäft mit der "Gesundheit". Nach Heilung - oder gar den Voraussetzungen des Gesundbleibens - zu forschen, wäre da weit weniger lukrativ. Deshalb werden für Forschungen nach Heilung von Lepra ebenso wie Heilung von AIDS auch keine Forschungsmittel bereitgestellt. (Konkretes Beispiel: Als um 1990 eine Gruppe junger Leute in Rottweil einen Verein zur Förderung solcher alternativer AIDS-Forschung gründen wollte, wurde ihnen vom zuständigen Finanzamt die Anerkennung der Gemeinnützigkeit verweigert).

Vielleicht denken Sie, das alles beträfe Sie nicht, da Sie weder an Lepra noch an AIDS leiden. Das ist ein Irrtum. Denn hier wird einmal mehr das durchgehende Prinzip deutlich, wie Medizin, Behörden, Organisationen, Pharmaindustrie und Politik mit jeglicher Art von Krankheiten umgehen, auch solchen, die Sie ganz persönlich betreffen könnten: Man kümmert sich nur um Ihre Krankheiten. Von diesen lebt man - direkt oder indirekt. Um Ihre Gesundheit müssen Sie sich selber kümmern. Von Ihrer Gesundheit leben Sie schließlich selbst.

Friedrichshafen, den 15. Oktober 2006
(Update 01. November 2006)

Dr. Johann Georg Schnitzer
Zeppelinstr. 88
D-88045 Friedrichshafen
Deutschland
Fax +49 7541 398 561
E-Mail Dr.Schnitzer@t-online.de
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Dr. Kurt Gruber
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